Pressemeldung - 29.01.2018
Eschborn. Nachdem in den vergangenen Jahren Mieter mit Ölheizungen in den meisten Fällen mit Rückzahlungen bei den Heizkosten rechnen konnten, so drohen ihnen nun Nachzahlungen – vor allem in Bayern. Ein Grund für die im Bundesdurchschnitt um 15,4 Prozent gestiegenen Raumheizkosten in ölversorgten Liegenschaften sind höhere Ölpreise (2017 gegenüber 2016: +16,2 Prozent).
Vor dem Hintergrund potenziell deutlicher Heizkostensteigerungen für viele Mieter fordert Techem CEO Frank Hyldmar: „Energieeffizientere Wohnungen sind ein wichtiger Schlüssel, um auch bei steigenden Energiepreisen die Heizkosten im Rahmen zu halten. Die neue Bundesregierung hat die Chance, deutlich größere Anreize für kostengünstige Energieeffizienzmaßnahmen zu setzen. Dazu müssen die bisherigen Ansätze der Sondierungsergebnisse durch innovative Vorschläge für die stärkere Nutzung niedriginvestiver technischer Maßnahmen konkretisiert werden."
Wie hoch eventuelle Nachzahlungen tatsächlich ausfallen, hängt bei Heizöl immer davon ab, zu welchem Zeitpunkt es eingekauft wurde. So kann es sein, dass sich die Teuerung nicht sofort bemerkbar macht, da 2017 noch alte Reserven verheizt wurden. Bei Gaspreisen stellt sich diese Problematik nicht, da der jeweilige Verbrauch zu den aktuellen Konditionen abgerechnet wird. Der Gaspreis ist 2017 gegenüber 2016 durchschnittlich um 3,3 Prozent zurückgegangen. So ist im Ergebnis bei den Raumheizkosten für Erdgas ein Minus von 3,9 Prozent zu verzeichnen.
Höhere Heizkosten für Heizöl dürften gemäß der Prognose von Techem besonders auf Mieter aus dem Süden Deutschlands zukommen. Obwohl das Jahr 2017 im Bundesdurchschnitt um 0,7 Prozent wärmer war als 2016, weisen die Münchner und Oberstdorfer Mieter auf Basis der Temperaturwerte einen Mehrverbrauch von 3,9 Prozent auf, gefolgt von Straubing mit 3,5 Prozent, Fürstenzell mit 3,4 Prozent sowie Regensburg und Augsburg mit jeweils 3,1 Prozent. Einzig die Einwohner aus dem hohen Norden, nämlich Arkona auf Rügen, haben ebenfalls einen Mehrverbrauch an Raumheizwärme um 2,3 Prozent. Regionen mit rückläufigen Verbräuchen sind beispielsweise Köln (-4,9 Prozent), Norderney (-4,8 Prozent) oder Düsseldorf (-4,7 Prozent) (s. Tabelle 1).
Die vorliegende Prognose des Heizenergieverbrauchs basiert auf dem Vergleich von Gradtagszahlen, die auf Basis von Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes der Jahre 2016 und 2017 ermittelt wurden sowie auf einer Auswertung der Brennstoffpreise für Erdgas und Heizöl aus dem Vorjahr. Wie hoch der tatsächliche Energieverbrauch und damit die Kosten im konkreten Fall sein werden, lässt sich erst nach Erstellung der jeweiligen Abrechnung sagen.
Alle Verbrauchsdaten wurden im Rahmen der Vorarbeiten zur Energiekennwertestudie 2018 von Techem anonym erhoben. Die jährlich erscheinende Studie erhält auch viele weitere Informationen rund um Energieverbrauch und Heizkostenabrechnung. Die Analyse basiert auf den Daten des vorangegangenen Kalenderjahres. Sie gibt unter anderem einen Einblick in die energetische Situation des Gebäudebestandes in Deutschland und bietet damit Hilfestellungen, um den Energieverbrauch in Wohnungen zu bewerten und Ansatzpunkte für Energiesparmaßnahmen zu erkennen.