Pressemeldung - 13.02.2017
Eschborn. Die Mieter auf Sylt können sich freuen, zumindest wenn ihre Wohnungen im vergangenen Jahr mit Öl beheizt wurden. Denn hier fallen die Rückzahlungen bei den Heizkosten vermutlich am höchsten aus (Kostenreduktion auf Basis der Handelspreise im Vergleich zum Vorjahr: 19,7 %). Auf Sylt folgen, nach einer Prognose von Techem, Schleswig (Kostenreduktion 18,9 %), Schwerin (16,9 %), Greifswald (16,8 %), Aachen (16,8 %), Cuxhaven (16,6 %), Oberstdorf (16,6 %) und Hamburg (16,4 %) (s. Tabelle 1). Die Rückzahlungen sind das Ergebnis der im Vergleich zu 2015 geringeren Brennstoffverbräuche in diesen Regionen und der Wahl des Energieträgers Heizöl. In welcher Höhe Rückzahlungen beim Heizöl tatsächlich erfolgen, lässt sich allerdings erst auf Basis der tatsächlich in den Heizkostenabrechnungen aufgerufenen Preise abschließend sagen, zu denen das Heizöl im Einzelfall eingekauft wurde. Bei Gaspreisen stellt sich die Problematik nicht. Hier wird der jeweilige Verbrauch zu den aktuellen Konditionen abgerechnet.
Es zeigt sich grundsätzlich eine sehr vom Brennstoff abhängige Entwicklung der voraussichtlichen Raumheizkosten, die in der unterschiedlichen Preisentwicklung begründet liegt. So lag der durchschnittliche Handelspreis für Heizöl im Vergleich zu 2015 um 16,3 Prozent niedriger, der Erdgaspreis lediglich um 2,8 Prozent. Unter Berücksichtigung der Witterung sind die durchschnittlichen Raumheizkosten beim Heizöl 2016 um 14,7 Prozent gesunken, beim Erdgas dagegen nur um 0,9 Prozent. Diese Berechnungen gehen von den durchschnittlichen Außentemperaturen aus, die 2016 bedingt durch die kältere Witterung einen um 1,9 Prozent höheren Verbrauch für die Raumbeheizung erwarten lassen.
Am Ende entscheidet darum der Wohnort mit den regionalen Temperaturen über das tatsächliche Ausmaß einer Rückerstattung oder Nachzahlung beim Erdgas. Ein Blick auf die regionale Verteilung der Außentemperaturen zeigt, dass vor allem die Mieter in Lahr (5,2 % Kostensteigerung), Mannheim (2,5 %), Öhringen (2,2 %), Rheinstetten (2 %), Cottbus (1,9 %), Stuttgart (1,7 %), Freudenstadt (1,6 %) und Offenbach (1,5 %) mit einer Nachzahlung rechnen müssen (s. Tabelle 2).
In Regionen mit temperaturbedingt rückläufigen Verbräuchen, wie Sylt, können jedoch auch Gaskunden auf geringe Rückzahlungen hoffen (s. Tabelle 1).
Die vorliegende Prognose des Heizenergieverbrauchs basiert auf dem Vergleich von Gradtagszahlen, die auf Basis von Temperaturdaten des Deutschen Wetterdienstes der Jahre 2015 und 2016 ermittelt wurden sowie auf einer Auswertung der Brennstoffpreise für Erdgas und Heizöl aus dem Vorjahr. Wie hoch der tatsächliche Energieverbrauch und damit die Kosten im konkreten Fall sein werden, lässt sich erst nach Erstellung aller Abrechnungen sagen. Alle Verbrauchsdaten wurden im Rahmen der Vorarbeiten zur Energiekennwerte-Studie 2017 von Techem anonym erhoben. Die jährlich erscheinende Studie enthält auch viele weitere Informationen rund um Energieverbrauch und Heizkostenabrechnung. Die Analyse basiert auf den Daten des vorangegangenen Kalenderjahres. Sie gibt unter anderem einen Einblick in die energetische Situation des Gebäudebestandes in Deutschland und bietet damit Hilfestellungen, um den Energieverbrauch in Wohnungen zu bewerten und Ansatzpunkte für Energiesparmaßnahmen zu erkennen.