Pressemeldung - 17.11.2015
Warum sich Stäbchenbakterien gerade in großen Gebäuden wohlfühlen
Eschborn. Eine aktuelle Auswertung von Techem zeigt: bei rund 12,5 Prozent von 55.000 untersuchten Gebäuden gibt es zu viele Legionellen im Trinkwasser – das heißt, die Anzahl an den Stäbchenbakterien übersteigt den gemäß Trinkwasserverordnung vorgegebenen technischen Maßnahmenwert. Dieser liegt bei maximal 100 koloniebildenden Einheiten (KbE) in 100 Millilitern Wasser. Und Techem kommt noch zu einer weiteren Erkenntnis: Das Befallsrisiko ist bei großen Liegenschaften wahrscheinlicher, als bei kleineren.
So liegt bei Gebäuden mit drei bis zu fünf Wohnungen die Befallsrate bei 8,28 Prozent. Liegenschaften mit sechs bis zehn Wohnungen sind zu 9,86 Prozent betroffen, bei elf bis 20 Nutzeinheiten liegen 15,02 Prozent über dem technischen Maßnahmenwert, bei 21 bis 50 sind es 21,26 Prozent und bei Gebäuden mit mehr als 50 Wohnungen steigt das Risiko im Vergleich zu den kleinen Gebäuden fast um das Vierfache, auf 29,81 Prozent. Dieses Ergebnis lässt sich unter anderem mit der Größe des Rohrleitungssystems erklären. So führte der über die vergangenen Jahre stetig abnehmende Pro-Kopf-Wasserverbrauch dazu, dass vor allem bei älteren Gebäuden die Rohre überdimensioniert sind. Außerdem sind Leerstände oder längere Abwesenheit einzelner Mieter in größeren Liegenschaften statistisch wahrscheinlicher. All dies hat einen langsameren Durchfluss und ein größeres Temperaturgefälle innerhalb des Leitungssystems zur Folge.